Am 05. November 2024 fand in den Räumlichkeiten des NanoEnergieTechnikZentrums (NETZ) der Universität Duisburg-Essen erstmals der China-Tag Ruhr Niederrhein statt. Die jährliche Netzwerkveranstaltung bietet den Mitgliedern und Projektpartner:innen des C-NET RNR sowie kommunalen China-Aktiven aus der Region die Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen bezüglich der Zusammenarbeit mit und in China in einem größeren Kreis zu diskutieren. Der Einladung des C-NET RNR, die Kooperationsbeziehungen zwischen Deutschland und China vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen zu reflektieren, waren circa 40 Teilnehmende gefolgt.
Der erste Teil des Vormittags war der Vorstellung chinabezogener Initiativen in der Region vorbehalten. Zum Auftakt stellten Ricarda Stamms (KREFELD BUSINESS) und Dr. Tobias Fehlbier (Business Metropole Ruhr) mit dem „China Desk NRW“ die Vernetzungsaktivitäten von nordrheinwestfälischen Wirtschaftsförderungen mit chinabezogenen Handlungsfeldern vor. Ziel ist es, Ressourcen und regionale Chinakompetenz für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr gebündelt sicht- und nutzbar zu machen. Anschließend ging Prof. Dr. Ludger Opgenhoff (Westfälische Hochschule) auf die Pläne zur Wiederbelebung der Summer School an der Beijing University of Technology ein, die ab 2025 WH-Studierenden aller Fachrichtungen als dreiwöchiges Angebot offenstehen soll. Im zweiten Teil des Vormittags standen eigene Projekterfahrungen im Vordergrund. Zunächst stellte Prof. Dr. Jürgen Kretschmann „Erfahrungsthesen zum Decoupling des chinesischen Hochschulwesens“ auf. Tim Hildebrandt (Hochschule Ruhr West) präsentierte im Anschluss daran Ergebnisse aus einem kollaborativen Forschungsprojekt, in dem die Wahlprogramme von EU-Parteien hinsichtlich ihrer Chinapolitik analysiert wurden.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen leitete Prof. Dr. Markus Taube zum dritten Teil des China-Tags über, bei dem lebhaft über die veränderten Rahmenbedingungen der Kooperation mit China diskutiert wurde. Dr. Nadine Godehardt (Stiftung Wissenschaft und Politik) analysierte in ihrem Beitrag die Logik der deutschen Chinapolitik in der Zeitenwende. Für den Bereich des akademischen Kooperationsmanagements erläuterten Dr. Sabine Puch und Alice Wignjosaputro (DLR Projektträger) anhand der neu erschienen Handreichung zu Due-Diligence-Prozessen in der internationalen Wissenschaftskooperation, wie sich Forschungssicherheitskonzepte einrichtungsspezifisch umsetzen lassen und zum Gelingen internationaler Kooperationen beitragen.